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27.03.22

Dabbing 5/5: Welche Cannabis-Konzentrate gibt es?

 
Seit Entdeckung der Extraktionsmethode des Cannabis-Harzes mittels Lösungsmittel (BHO) um die Jahrtausendwende und der Entdeckung einer weiteren Extraktionsmethode mittels Temperatur, Zeit und Druck (Rosin/ SHO) um 2015 existieren zahlreiche unterschiedliche Cannabis-Konzentrate. Individuelle Produkte unterscheiden sich nicht nur in der Art und Weise, wie sie extrahiert werden, sondern unabhängig von der konkreten Methode auch in Konsistenz, Struktur, Erhalt flüchtiger Stoffe oder Anteil unliebsamer Pflanzenteile wie Chlorophyll oder Lipide. Denn auf all diese Parameter nimmt der Extraktionskünstler Einfluss.

BHO
BHO steht wortwörtlich für Butane Hash Oil. Entgegen dieser von anfänglicher Unwissenheit geprägten Begrifflichkeit handelt es sich jedoch nicht um Öl, sondern um Harz. Im Umgangston hat sich die Bezeichnung „Hasch-Öl“ jedoch als Synonym für Cannabis-Konzentrate durchgesetzt. Wahrscheinlich stammt der irreführende Öl-Begriff noch aus Zeiten des ersten großen Cannabis-Konzentrates, verbreitet durch Cannabis-als-Medizin-Pionier Rick Simpson, dem Rick Simpson Oil (RSO). Dieses durch hohe Terpenverluste vergleichsweise minderwertige und mit Alkohol und einem Reiskocher hergestellte Konzentrat weist tatsächlich eine sehr ölige Konsistenz auf – ist jedoch auch nur ein Harzextrakt.

Man kann das Cannabis-Harz mit verschiedenen Lösemitteln lösen.
Butangas wird für seine guten Eigenschaften in Bezug auf Terpenerhalt geschätzt, verlangt jedoch auch einen sorgfältig durchgeführten Extraktionsvorgang. Andere Lösemittel sind beispielsweise DME, welches ebenso wie Butangas von vielen BHO-Künstlern genutzt wird. Es besitzt den Vorteil, weniger reaktionsfreudig zu sein, wodurch die Gefahr einer Explosion im Falle von Funkenflug reduziert wird. Auch superkritisches CO2 wird zur Extraktion verwendet. Hier besteht der Vorteil darin, dass das Gas beim Extraktionsprozess sofort verschwindet und nicht erst wie im Fall von BHO durch Zuhilfenahme einer Vakuumkammer aufwändig entgast werden muss.

Doch egal für welches konkrete Lösemittel man sich schlussendlich entscheidet: Grundlage für den lösemittelbasierten Extraktionsprozess stellt in jedem Fall ein Glas- oder Metallzylinder, in den eine gewisse Menge Blüten- oder Schnittmaterials der Cannabis-Pflanze hineinkommt. Dieser Zylinder hat oben und unten eine Öffnung – oben kommt das Gas rein, findet seinen Weg durch das Pflanzenmaterial, löst dabei Wirkstoffe wie Cannabinoide und Terpene und verlässt mitsamt dieser Stoffe den Zylinder durch die zweite Öffnung am gegenüberliegenden Ende. Aufgefangen wird das Wirkstoff-Gas-Gemisch dann mittels PTFE-Folien. Außer im Fall der CO2-Extraktion dauert es an der Stelle noch einige Zeit, bis das Lösemittel komplett aus dem Konzentrat verdampft ist und man es aufsammeln kann.


Live Resin
Eine sehr verbreitete Unterart von BHO stellt Live Resin dar. Dieses wird aus frischen Pflanzenteilen direkt nach der Ernte hergestellt. Live Resin spielt auf die noch „lebenden“ Pflanzen an – tatsächlich schmeckt Live Resin sehr frisch, blumig und ist sehr terpenreich. Da die Trocknungszeit vor dem Extraktionsvorgang wegfällt, stellt sich Live Resin außerdem als sehr wirtschaftlich heraus. In den Vereinigten Staaten ist Live Resin eines der meistverkauften Cannabis-Konzentrate überhaupt. In heimischen Gefilden müssen wir uns leider noch ein wenig gedulden, bis sich die Gesetzeslage wieder wie vor 2003 ändert. Live Resin ist nicht zu verwechseln mit Rosin, beide Produkte sind grundverschieden.

SHO – Rosin
Seit ca. 2015 verbreitet sich eine alternative Extraktionsart auf der ganzen Welt: Die lösemittelfreie Extraktion mittels Druck, Temperatur und Zeit. Das neue Verfahren kam genau zur richtigen Zeit, denn bereits 2014, also zwei Jahre nach der Legalisierung in Colorado, häuften sich Medienberichte über tödliche Unfälle als Folge schiefgelaufener BHO-Extraktionen.

Die Rosin-Pioniere begannen mit einem Glätteisen, einem Stück Back- oder Pergamentpapier und einem kleinen Bud – Hitze kam vom Glätteisen, Druck vom Körpergewicht und die Zeit klärt sich von selbst. Die Entdecker bekamen gold-glänzende Harztupfer als Ergebnis, welche terpenreich waren und sich gut dabben ließen. Leider war der Ertrag nicht sehr groß, weshalb eine neue Lösung hermusste.

Extra für diesen Einsatzzweck haben ein paar Firmen wie beispielsweise Rosin Tech Products professionelle Hitzepressen entwickelt, welche mehrfach höhere Drücke als das altbekannte Glätteisen aufbringen können. Zudem kann mit solch einer Presse deutlich mehr Material auf einmal gepresst werden und der Druck eine deutlich längere Zeit aufgewendet werden. Die Ergebnisse sind verschieden, hängen jedoch hauptsächlich vom Ausgangsmaterial und sekundär von den verwendeten Parametern ab. Rosin ist der ehrlichste Test der Qualität eurer Blüten: Kommt viel raus, scheinen die Blüten einen hohen THC-Wert aufzuweisen. Fällt der Ertrag niedrig aus, scheint das Ausgangsmaterial nicht optimal gewesen zu sein.

Konsistenzen

Cannabis-Konzentrate können ganz unterschiedliche Konsistenzen aufweisen. Wir stellen dir eine Auswahl vor:

Shatter
Shatter ist eine Konsistenz, die vorrangig mittels BHO-Extraktion erreicht wird. Vor einiger Zeit galt Shatter noch als Schönheitsideal für Cannabis-Konzentrate. Es zeichnet sich durch eine harte, brüchige und glänzende Oberfläche aus und trägt nicht selten kleine Blasen aus der Vakuumkammer in sich. Besonders attraktiv erscheint Shatter, wenn es eine gold-gelbe Farbgebung vorweist.

Doch der Schein trügt: Die trockene Erscheinungsform von Shatter spricht für Terpenarmut. Einige Terpene sind selber Lösemittel – ein ausgehärtetes Konzentrat kann diese unmöglich beinhalten. Schön sieht es natürlich trotzdem aus. Shatter kann durch langes purgen, also ausgasen in einer Vakuumkammer unter leichter Wärmezufuhr hergestellt werden.

Budder
Extrakte mit einer “buttrigen” Konsistenz sind meist sehr cremig, durchzogen von einer grob-kristallinen Struktur. Budder erinnert stark an Zuckerguss, jedoch differiert das tatsächliche Aussehen je nach Produkt zwischen tendenziell flüssig oder eher krümelig. Budder kann sowohl mit Trim-, Blüten- oder frischem Material hergestellt werden.

Terp Sap / Sauce / Holy Water
Dabei handelt es sich um eine Konsistenz für relativ flüssige Konzentrate, die für hohe Terpengehälter sprechen. Bis zu 20% Terpene können in solch einem fluiden Konzentrat enthalten sein, was enorm viel ist! Indikator für den hohen Terpengehalt ist die flüssige Konsistenz aus dem bereits weiter oben angesprochenen Grund, dass viele Terpene selbst als (natürliches) Lösungsmittel wirken und dementsprechend für eine feuchte Konsistenz sorgen.

Crumble
Eine weitere Konsistenz für Cannabis-Konzentrate stellt Crumble dar. Es zählt zu den trockensten Konzentrat-Formen und besticht durch seine Grobporigkeit. Es erscheint in vielen Fällen wie ein Bims-Stein, teilt ansonsten jedoch viele Nachteile mit Shatter. Crumble wird auch fast genauso hergestellt – jedoch werden die Temperaturen in der Vakuum-Kammer im Gegensatz zu Shatter noch weiter erhöht.

Diamonds and Sauce
Neben Cannabinoid-Terpen-Gemischen existieren mit den Diamonds auch reine THC-Kristalle. Diese Kristalle bestehen zu einem sehr großen Teil aus THC und werden meist in einer Terpen-Sauce angerichtet. In der Sauce stecken wiederum besonders viele aromagebende und wirkungs-stimulierende Terpene. So können die Kristalle als ersten Gang, und die Terpene als zweiten Gang genossen werden. Angemerkt sei an der Stelle, dass THC in der Schweiz nach wie vor illegal ist und wie an der Stelle niemanden zum THC-Konsum animieren möchten!

Wie kann man seine eigenen „Dabs“ herstellen?
Konzentrate sind vielerorts nicht in gewünschter Qualität zu erstehen. Deshalb gehen Konsumenten weltweit dazu über, sich zu Hause eigenes Konzentrat herzustellen. Wir bei Vapesndabs bieten natürlich auch Extraktions-Zubehör an, und zwar für sowohl lösemittelbasierte Extraktionsmethoden, als auch die Rosin-Technologie. Wir führen Extraktoren aus Glas für den kleinen Geldbeutel, Lösemittel wie Dexso und Butangas, PTFE-Folien zum Auffangen des Materials und vieles mehr. Im Bereich Rosin haben wir einige Rosin-Pressen im Sortiment und auch dafür wieder die nötigen PTFE-Folien, welche wir als gesunde Alternative zum Backpapier dringend empfehlen.


DABBING 4/5: ÖL-PFEIFE, HEISSE MESSERSPITZE ODER IM JOINT