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31.03.22

Terpene 4/4: Humulen, Linalool & Vaporizer

Humulen (α-Caryophyllen) – 197 °C
Humulen hat deutlich weniger mit Beta-Caryophyllen zu tun, als die sehr ähnlichen Bezeichnungen zunächst vermuten lassen. Humulen wird durch erdig-holzige Duftnoten charakterisiert, ihr fehlt im Gegensatz zu Beta-Caryophyllen die dominierende Schärfe und Würze. Humulen schmeckt eher herb. Fragt man einen Terpen-Kenner nach Humulen, kommt sofort die Assoziation zu OG Kush oder auch White Widow auf. Das erdige Arome ist ein klassischer Cannabis-Geschmack, der sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Es kommt nicht von ungefähr, dass zeitgenössische Züchter, vor allem natürlich in einigen Staaten der USA, sich auf besonders fruchtig-süße Sorten konzentrieren. Diese Geschmäcker werden in den Staaten deutlich mehr nachgefragt.

In Europa sind Cannabis-Sorten mit dem erdig-holzigen Aroma jedoch tendenziell beliebter, was Sorten wie White Widow, Sour Diesel oder auch Girl Scout Cookies belegen: Diese Sorten kann man in vielen holländischen Coffeeshops entdecken und sie werden auch gekauft. Weitere Humulen-reiche Sorten sind Greenhouse Cheese, Super Lemon Haze & Headband.

Humulen kommt ebenso wie Myrcen nicht nur in der Cannabis-Pflanze vor, sondern auch und vor allem in Hopfen. Außerdem findet man Humulen in Basilikum, Koriander, Nelken, Ingwer, Ginseng, Salbei, Pfefferminze und Basilikum wieder. Außerdem wird Humulen in der ökologischen Landwirtschaft als natürliches Insektizid verwendet.



Linalool – 197 °C
Schließe für einen Moment deine Augen und denke an unendlichen Lavendelfelder in der französischen Provence! Man muss nicht einmal da gewesen sein, um den betörenden Duft nachzuvollziehen. Lavendel steht für sich und bildet mit Alpha-Pinen und Limonen einen der charakteristischsten Düfte in dieser Aufstellung. Das Aroma von Lavendel wird von vielen als sehr positiv assoziiert, beruhigend, entspannend. Der unverkennbare, frisch-würzige Geschmack macht sich täglich in vielen Wohnzimmern als ätherisches Öl in Duftlampen breit oder auch als Badezusatz beim sinnlichen Bad. Linalool kommt jedoch lange nicht nur in Lavendel, Zitronen, Lorbeer, Rosenholz und Birke vor, sondern auch in einigen Cannabis-Sorten wie ChemDawg, Skywalker OG, Lavender oder Headband.

Linalool als eines der mindervertretenen Terpene über alle Cannabis-Sorten betrachtet weißt vor allem eine entspannende, beruhigende Wirkung auf. Da verwundert es auch nicht wirklich, dass vor allem Indica-dominante Cannabis-Sorten vergleichsweise hohe Linalool-Werte besitzen.

Doch abseits der stark reglementierten Heilpflanze findet sich das wirksame Terpen auch in Koriander, Muskat, Hopfen, Ingwer, Bohnenkraut, Zimt, Basilikum, Majoran, Thymian, Oregano, schwarzem Pfeffer und vielen weiteren Gewürzpflanzen wieder. Mit Hilfe eines Vaporizers können Terpene übrigens gezielt verdampft werden oder absichtlich im Blütenmaterial zurückgelassen werden.



Wir wissen, dass Terpene auf andere Cannabinoide und Terpene modulierenden Einfluss ausüben. Ebenso ist bekannt, auch wenn das im Text bis zu dieser Stelle nicht kommuniziert wurde, dass verschiedene Terpene und Cannabinoide erst bei einer gewissen Temperatur verdampfen. Diese Verdampfungstemperaturen sind sehr individuell und während manche Terpene schon um die 150 °C verdampfen, passiert das bei anderen Wirkstoffen erst bei über 200 °C.

Deshalb ist es problemlos möglich, über die individuelle Temperatureinstellung eines Vaporizers gezielt bestimmte Terpene aus den Blüten zu verdampfen. Dieses System funktioniert natürlich am besten, wenn man nur auf die Terpene abzielt, die bei niedrigen Temperaturen verdampfen. Denn somit kann man die erst bei höheren Temperaturen verdampfenden Terpene später noch inhalieren. Andersherum, also wenn man nur die Terpene verdampfen möchte, welche bei hohen Temperaturen gasförmig werden, müsste man vorher die anderen Terpene entweder verschwenden oder nach eben erläutertem Prinzip erst jene und dann diese Terpene über den Tag verteilt inhalieren.