22.03.22
Extraktion 5/5: Rosin / SHO
BHO war lange Zeit die favorisierte Methode von Extraktionskünstlern und -Liebhabern weltweit. Doch seit gegen 2015 mit dem Glätteisen experimentiert wird, steigen immer mehr Menschen auf die explosionsartig verbreitete Rosin-Technik um. Völlig unexplosiv unter Zuhilfenahme von Temperatur, Zeit und Druck wird das Harz mittels einer Hitzepresse, die es bereits ab 220 CHF bei uns zu kaufen gibt, aus dem Blütenmaterial oder auch Haschisch gepresst. Richtig, man kann auch Haschisch pressen, um dessen Wirkstoffgehalt noch weiter zu steigern. Das gilt allerdings als Königsdisziplin des Rosin-Pressens und sollte unter vergleichsweise geringem Druck stattfinden.
Apropos Druck: Dieser wird mittels der Einheiten PSI oder Bar angegeben. Der maximale Druck einer Presse ist dabei stets von der Größe der Hitzeplatten und dem anliegenden Hebel oder der Größe der Hydraulikpumpe abhängig. Während man Haschisch bei 300 PSI presst, kann man bei Blüten bis zu 1000 PSI anlegen. Bei übersteigenden Druckwerten kommt zu viel Blütenmaterial mit ins Konzentrat, was man zu Gunsten einer hohen Wirkstoffkonzentration verhindern möchte.
Unsere größte Presse kann auf einer Fläche von 10x10cm locker mit 1000 PSI pressen – dafür sorgt eine Hydraulikpumpe und ein Eigengewicht von beinahe 90kg, um für die nötige Stabilität zu sorgen.
Rosin Zubehör
Zum Pressen von Rosin benötigt man neben Pflanzen-Material auch noch ein Papier zum Trennen des Materials von den Hitzeplatten. Im traditionellen Sinne wurde für diesen Zweck häufig Backpapier verwendet – da dieses jedoch im Verdacht steht, ab gewissen Drücken oder Temperaturen das Konzentrat mit giftigen und krebserregenden Stoffen zu verunreinigen, führen wir die gesunde Alternative für ebenso gesundes Konzentrat.
Um ein reines Konzentrat mit Hilfe der Rosin-Methode zu erlangen, wird das Ausgangsmaterial vorm Pressen in sogenannte Rosin Bags gepackt. Dabei handelt es sich um kleine Beutel aus Nylon-Gewebe mit einer Lochgröße von 25 bis 200 Micron. Wir empfehlen 25 Micron für Hasch-Rosin und Pollinat, für Blüten geht die Empfehlung in Richtung 73 Micron. Da Haschisch an sich bedingt durch die kleinen Harzdrüsen schon sehr feinkörnig ist, benötigt es auch eine engmaschige Begrenzung. Blüten hingegen fühlen sich zwischen 60 und 90 Micron am wohlsten, denn bei kleineren Lochgrößen kann das viele Harz nicht schnell genug abfließen und verbleibt verklebt im Nylon-Beutel zurück, während bei großen Lochgrößen zu viel Pflanzenmaterial mit extrahiert wird.
Ein nützliches Zubehörteil zum Rosinpressen stellt eine sogenannte Rosin-Pre-Press-Mold dar. Dabei handelt es sich um eine Gussform, mit Hilfe derer das zu pressende Material vor dem eigentlichen hitzepressen bereits in eine homogene Form gebracht werden kann, um anschließend optimale Ergebnisse unter den Hitzeplatten zu erzielen. Denn je homogener die Masse aus Blüten und/ oder Blättern gestaltet ist, umso mehr Rosin kann nach außen entweichen. Bei ungleichmäßiger Verteilung kann es zu sogenannten „Cold Spots“ führen, was einen Teil des Harzes im Material belässt, anstatt es nach außen zu befördern. Solch eine Form gibt es für kleine Größen und große Vorhaben.
In diesem fünfteiligen Ratgeber zum Thema Extraktion möchten wir euch umfassend über die Pflanzen-Extraktion informieren. Wir stellen die verschiedenen Extraktionsarten vor und zeigen Risiken, Vor- und Nachteile auf.